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Paul Schatz Stiftung (Hg.)

DIALOGE

Paul Schatz, die Markthalle Basel und das Jahr 1929

Herausgegeben von der Paul Schatz Stiftung
Verlag Standpunkte, Basel
CHF/€ 15.00
ISBN 978-3-9524872-1-1

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Mit einem Vorwort von Tobias Langscheid und Tilo Richter sowie Texten von Walter Kugler, Paul Schatz und anderen. 112 Seiten, 88 Schwarzweiss-Abbildungen, fadengebundene Broschur, 18.5 × 24 cm. Buchgestaltung: Tilo Richter.

‹DIALOGE› erschien aus Anlass des 90jährigen Jubiläums von Paul Schatz’ wegweisender Entdeckung der Umstülpbarkeit des Würfels. Im gleichen Jahr 1929 feierte Basel die Eröffnung der Gross-Markthalle, der damals drittgrössten Stahlbetonkuppel der Welt. Mit assoziativen Bildpaaren aus Technik und Gestaltung, Architektur und bildender Kunst soll nicht nur an Paul Schatz und die Baukultur der Markthalle erinnert werden, sondern zugleich an die Physiognomie einer ganzen Ära, die bis in unsere Zeit als Inspirationsquelle dient.

Der Künstler und Erfinder, Forscher und Techniker Paul Schatz verband wissenschaftliche Arbeit mit künstlerischer Empathie, seine Objekte führen den Betrachter zu den Geheimnissen des Raumes. Anhand des Würfels zeigt Schatz, wie reichhaltig und unterhaltend das Unbekannte sein kann. Geleitet von der Idee, dass jeder starre Körper die Gesetze der Bewegung und die Möglichkeit der Umstülpung in sich trägt, entdeckte und entwickelte er aus dem ‹Umstülpbaren Würfel› neue Raumformen und Maschinen. Auf Schatz’ raumgeometrischen Entdeckungen basieren heute viele technische Geräte wie Schiffsantriebe oder Mischmaschinen. Im Prinzip der Umstülpung sah Schatz die Grundlage einer künftigen Architektur.

Das enorme Wachstum der Stadt Basel in den Zwanzigerjahren fand seinen Niederschlag auch im Stadtbild. Nicht nur die prosperierende Chemische Industrie schuf sich Raum mit neuen Produktions- und Verwaltungsbauten, sondern auch die urbane Infrastruktur. So entstand 1929 die Markthalle beim Centralbahnhof. Ihre enorme Kuppel – 60 Meter im Durchmesser und 28 Meter hoch – markierte den damals wichtigsten Grosshandelsplatz für Frischwaren. Als ingenieurtechnische Meisterleistung schrieb sich das Gebäude in die Architekturgeschichte der Stadt Basel ein.

Am Ende der ‹Goldenen Zwanziger› bewegte sich die Moderne auf ihren Kulminationspunkt zu. Gestalterische Tendenzen wie Bauhaus, Neue Sachlichkeit, Art déco oder International Style bildeten zusammen mit den heterogenen Kunstströmungen von Dadaismus bis Surrealismus den vielstimmigen Sound der Zeit. Daneben begeisterten technische Meisterleistungen die Öffentlichkeit: so Charles Lindberghs Non-Stop-Flug über den Atlantik oder der Siegeszug der Zeppeline und des Tonfilms. Der Börsencrash läutete das Ende der ‹années folles› ein und 1933 stand die Moderne bereits am Abgrund.